Hoya [1]

[563] Hoya, 1) hannöversche Grafschaft, 49,468 QM., 119,600 Ew.; grenzt an Bremen, Verden, Oldenburg u. die preußische Provinz Westfalen; der Boden ist eben, durchschnitten von Haide u. Sumpf; Flüsse: Weser, Aue, Aller, Delme, Hunte, Siede; die Bewohner treiben Feld- u. Gartenbau, Zucht von Pferden, Schweinen, Rindvieh, Gänsen u. Bienen, Garnspinnerei u. Weberei; H. theilt sich in die obere u. niedere Grafschaft u. gehört zur Landdrostei Hannover. – Schon im 9. Jahrh. kommen Grafen v. H. vor, wurden mit der Zeit reichsunmittelbar u. starben 1582 aus. Die Grafschaft fiel größtentheils an Braunschweig-Lüneburg, Ucht u. Freudenberg an Hessen-Kassel, die halbe Grafschaft Bruchhausen u. das Amt Harpstedt als braunschweigische Lehn an Oldenburg. Unter dem Königreiche Westfalen gehörte H. theils zum Departement Aller, theils zum Departement Norden, kam 1810 an Frankreich, zum Departement Wesermündungen; 1814 fiel H. an Hannover; 2) Amt in der niederen Grafschaft; 20,000 Ew; 3) Marktflecken darin, an der Weser; Amtssitz, Eisenfactorei, Kornmagazin, Schifffahrt, Seife- u. Lichterfabrik, Linnenleggen,[563] Freimaurerloge: St. Alban zum echten Feuer; 2000 Ew. Hier im Siebenjährigen Krieg im März 1758 Gefecht zwischen den Franzosen u. den Alliirten unter dem Erbprinzen von Braunschweig.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 563-564.
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