Inghirāmi

[911] Inghirāmi, alte toscanische Familie, deren Glieder seit der glänzenden Zeit der Mediceer durch Wissenschaft u. Kriegsthaten sich ausgezeichnet haben, bes. bekannt sind: 1) Tomaso, geb. 1470 in Volterra, wurde vom Kaiser Maximilian als Dichter gekrönt u. st. 1516 in Rom; er schr. lateinische Gedichte u. Reden. 2) Curzio, st. 1655; er ist Herausgeber der Etruscarum antiquitatum fragmenta, Frkf. 1657, welche aber eine blose Betrügerei waren. 3) Francesco, geb. 1772 in Volterra, trat in den Malteserorden, später auf kurze Zeit als Cadet in neapolitanische Dienste, kehrte nach Toscana zurück u. gründete ein Polygraphisches Institut, welches bald einen großen Ruf gewann; er starb 1846 in Florenz; er machte sich verdient um etruskische Kunst u. Geschichte Italiens u. schr.: Geschichte Toscanas, 16 Bde.; Lettere di Etrusca erudicione, 1828; gab heraus: Monumenti etruschi, Flor. 1821 ff., 7 Bde. Text u. 7 Bde. Kupfer, u. Pitture dei vasi fittili, 1831–37, 4 Bde. Auch hat man von ihm Galeria Omerica, ebd. 1828–30, 2 Bde.; Etrusco Museo Chiusino, 1833, 2 Bde. 4) Giovanni, Bruder des Vor., geb. 1779, war Lehrer am Collegium der Scolopi in Florenz u. zuletzt Ordensgeneral derselben u. starb daselbst 1851. Er hat große Verdienste um die Förderung der mathematischen Wissenschaften in Toscana u. gab heraus eine große Karte von Toscana 1830, wozu er die genauesten trigonometrischen Vermessungen vorgenommen hatte; ferner Effemeridi dell' occultazione delle piccole stelle sotto la luna, Flor. 1809–1830; Effemeridi di Venere e Giove, 1821–1824.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 911.
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