Isaurien

[77] Isaurien (a. Geogr.), Landschaft in Kleinasien, Theil von Pisidien, zwischen Phrygien, Pisidien, Kilikien u. Lykaonien, der südliche fast ganz unbekannte Theil war gebirgig durch Zweige des Tauros, der nördliche mit Städten u. Flecken, die Einwohner, Isauri, tapfer u. tollkühn, waren die gefürchtetsten Räuber in Kleinasien; jetzt Sandschak Wegscheer. Die Hauptstadt Isaura, mitten im Gebirge gelegen, wurde, weil die Isaurier den macedonischen Statthalter ermordet hatten, von Perdikkas mit den Einwohnern verbrannt; wieder aufgebaut, wurde sie von den Römern unter P. Servilius, nach der Besiegung der Isaurer, 73 v. Chr. abermals zerstört, der daher den Beinamen Isaurieus erhielt. In der Nähe der Ruinen baute der König Amyndas von Galatien Neu-Isaura, welches nachher der Sitz des Gegenkaisers Trebellianus wurde u. nach dessen Besiegung ebenfalls zerstört ward; beim jetzigen Dorfe Hadjilar. Die Isaurer blieben, obgleich von den Römern besiegt, doch ununterworfen in ihren Bergen; zwar wurden sie mit einem Grenzcordon von Castellen umzogen, doch durchbrachen sie denselben öfter u. setzten mit den Bewohnern des Rauhen Cilicien zu Einem Volk verschmolzen, ihre Räubereien in der Nachbarschaft fort u. waren noch im 5. Jahrh. der Schrecken der Umgegend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 77.
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