Ischĭa

[78] Ischĭa (spr. Iskia), 1) (bei den Alten Änaria), Insel im Meerbusen von Neapel, von der Küste durch einen zwei Stunden breiten Kanal geschieden; 24 QM., vulkanischen Ursprungs, mit dem 2364 Fuß hohen Vulkan Epomeo, der seit 1302 ausgebrannt u. von 12 Nebenvulkanen umgeben ist; zwischen den Bergen fruchtbare Thäler, in denen vorzüglicher Wein (Ischiawein), Oliven, Granaten, Orangen u. andere Südfrüchte, Kastanien, Myrthe, Baumwolle etc. gebaut wird; die Insel ist reich an Schwefel u. warmen Quellen, die zu Bädern benutzt werden u. bei dem milden, heitern u. gesunden Klima J. zu einem gesuchten Aufenthalt für Leidende u. Reisende machen; die Küsten sind felsig u. steil; 24,000 Ew., die auch viel Seide gewinnen; 2) Stadt darauf, Sitz des Gouverneurs u. eines Bischofs; hat Kathedrale, Hafen; Kastell auf einem 600 Fuß hohen Basaltfelsen, Seidenweberei, Töpferei; 4000 Ew.; 3) Landgut in der päpstlichen Delegation Ancona; von ihm führte der Bildhauer Canova den Titel Marchese d'J.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 78.
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