Judas

[150] Judas, 1) J. Makkabäos (J. Makkabi [d. i. der Hammer]), Sohn des Priesters Mathatias, Held u. Retter seines Volkes von der syrischen Herrschaft; st. 100 v. Chr., s. Hebräer V.; 2) J. Thaddáos (der Muthige), od. Lebbäos, Verwandter Jesu u. Apostel, Sohn des Alpháos u. der Maria, Bruder Jakobus des Kleinen. Von ihm soll der Brief des J., im Canon des N. T. sein, der aber wahrscheinlich von einem andern J., Schüler Jesu, ist. Die Tradition läßt J. in Judäa, Idumäa, Syrien u. Arabien lehren, die Syrische Kirche stiften u. in Armenien (od. Persien) den Märtyrertod dulden; vgl. Der Brief Judä, historisch, kritisch u. exegetisch betrachtet von Rampf, Sulzb. 1854. 3) J. Ischarioth, Sohn Simons, Jünger Jesu, welcher den Zahlmeister machte, aber dabei Geiz u. Habsucht zeigte. Er verrieth Jesum um 30 Silberlinge an den Sanhedrin, bereute diese That später, brachte dem Sanhedrin das Geld zurück u. erhängte sich. 4) J. der Galiläer, stellte sich 11 n.Chr. mit dem Priester Saduk an die Spitze einer, meist aus Essäern bestehenden Partei, welche sich der Herrschaft der Römer nicht unterwerfen, sondern eine alttestamentliche theokratische Herrschaft einführen wollte; er wurde bald unterdrückt u. getödtet, aber seine Anhänger (Zeloten) hielten zusammen u. waren nachher unter Anführung seiner Söhne, Mehanes u. Eleazer, sehr thätig gegen die Römer. 5) J. Barsabas, s. Barsabas 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 150.
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