Karamsīn

[298] Karamsīn, 1) Nikolai, geb. 1766 zu Bogoroeldza im Gouvernement Simbirsk (Rußland), diente zuerst in der Garde u. bereiste 1789–91 Mitteleuropa, wurde 1803 Reichshistoriograph u. 1824 Staatsrath; er st. 1826 in Petersburg. 1845 wurde ihm zu Simbirsk ein Denkmal gesetzt. Über seine Verdienste um die Bildung der Russischen Sprache u. den guten Geschmack in der Russischen Literatur s.d. Er schr.: Geschichte des Russischen Reichs (bis 1618), Petersb. 1816 f., 8 Bde., 2. Aufl. 1818, Bd. 9–12 (vollendet von Bludow), 1821–29; 5. Aufl. des Ganzen. 1840–43, deutsch von F. v. Hauenschild, Oldekop, Örtel u. Goldhammer, 1820–1833, 11 Bde., franz. von St. Thomas u. Jauffret, Par. 1819, 8 Bde.; Briefe eines reisenden Russen, Moskau 1797_–1801 (deutsch von Richter, Lpz. 1799–1802, 6 Bde.); außerdem schrieb er Novellen u. Gedichte; 2) Andre Nikolajewitsch, jüngster Sohn des Vor., fiel als Obrist des russischen Husarenregiments Fürst von Warschau bei Karakal (in der Kleinen Walachei) in einem Gefecht gegen die Türken den 30. Mai 1854.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 298.
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