Karrack

[337] Karrack (Karek, Kharek, Kharedsch), Insel im Persischen Meerbusen, 8 Meilen nordwestlich von Abuschehr (Buschir), 1 Meile lang; in der Mitte eine felsige Hügelkette; fruchtbar an Wein, Melonen, Datteln etc., schöne Weideplätze für Rindvieh u. Schafe, Mangel an Holz. Die Bewohner von K. gehören einer arabischen Mischlingsrace an; viele von ihnen sind Piloten für die Euphratmündungen. K. ist für die Herrschaft über den Persischen Meerbusen u. die Strombahnen des Euphrat u. Tigris sehr wichtig u. für ein Verkehrscentrum zwischen der Türkei, Arabien u. Persien sehr günstig gelegen; auf ihr befindet sich auch das 1650 errichtete Grabmal des moslemischen Heiligen Mir Hanifa. 1754 nahmen die Holländer die Insel in Besitz u. errichteten dort einige Forts, mußten aber 1765 dieselbe wieder verlassen; darauf gehörte sie den Machthabern von Abuschehr, bis sie 1838 von den Engländern besetzt, aber 1841 wieder von ihnen verlassen wurde, worauf sie abermals an die Regierung von Abuschehr zurückfiel. In Folge des Ausbruchs der Feindseligkeiten Englands gegen Persien, wurde K. am 6. Dec. 1856 wieder von den Engländern besetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 337.
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