Kerătry

[434] Kerătry, Auguste Hilarion de K., geb. 28. December 1769 in Rennes; seit 1789 Mitglied der Assemblée constituante, wurde er später zwei Mal verhaftet, aber frei gegeben. Nach Verwaltung mehrer Municipalämter wurde er 1818 Deputirter des Departements Finisterre u. gehörte als solcher zu den Doctrinaires; unter Karl X. in die Deputirtenkammer gewählt, trat er zur Opposition u. war einer der Gründer des Bankets der Bretagne, welches jährlich in Paris gehalten wurde u. eine periodische Manifestation gegen die Regierung war. Nach der Julirevolution 1830 nahm er Partei für die Dynastie Orleans, wurde 1837 zum Pair von Frankreich erhoben u. stimmte von da an stets im ministeriellen Sinne. Die Februarrevolution 1848 drängte ihn vom politischen Schauplatze zurück, doch wurde er 1849 von der legitimistischen Partei in die Gesetzgebende Versammlung gewählt. Beim Staatsstreich vom 2. Decbr. 1851 wurde er ebenfalls verhaftet, jedoch am anderen Tage wieder entlassen. Er schr.: De l'existence de Dieu et de l'immortalité de l'ame, Par. 1815; Inductions morales et physiologiques, ebd. 1817, 3. Aufl. 1841; Du culte, ebd. 1825; Ruth et Naëmi (Gedicht), ebd. 1811, 2 Aufl. 1824; Voyage de 24 heures; Habit mordoré; die Romane: Les derniers des Beaumanoirs, ebd. 1824, 4 Bde., n.A. 1848; Frédéric Styndall, ebd. 1827, 5 Bde.; Saphira, 1836, 2 Bde.; Une fin de siécle, 1840; Examen philos. des considérations sur le sentiment du sublime et du beau, 1823; Quelques pensées, 1832; Paris et Rome sous l'empire, 1835; Questions à l'ordre du jour, 1837.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 434.
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