Kola [1]

[652] Kola, 1) westlichster Kreis des russischen Gouvernements Archangel, gebirgig (Fortsätze der schwedisch-norwegischen Berge); waldig, morastig; Seen: 130, darunter Imandra, Kowda, Piga, Kola, Top u.a., mit Abflüssen meist ins Weiße Meer; Flüsse: meist klein, Kola, Waronja, Kowda u.a., alle zum Weißen Meere abgehend; die Sonne geht im Junius mehrere Tage nicht unter, im December nicht auf; kalt, bringt noch einiges Gemüse u. Beeren, viele Kryptogamen; Pelzwild u. Geflügel (Eidergänse), Fische (selbst Haifische) reichlich. Die 8600 Ew. sind zumeist Lappen u. treiben bes. Fischerei; 2) Hauptstadt daselbst, an dem gleichnamigen Flüßchen u. an der Tuloma, hat einen Hafen, bedeutende Fischereien u. 1000 Ew. Am 23. Aug. 1854 wurde die Stadt von dem englischen Schiff Miranda beschossen u. großentheils eingeäschert; 3) Flüßchen daselbst, mündet nahe bei der gleichnamigen Stadt in den gleichnamigen Meerbusen des Eismeeres; 4) (Lappische Halbinsel), Halbinsel daselbst zwischen dem Busen von Kandalsk, dem Weißen Meere u. dem nördlichen Eismeer; Cap Orlow der östlichste Punkt; 5) Meerbusen am Eismeer, mit der von Fischern besuchten Insel Kildin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 652.
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