Kratzbeschläge

[774] Kratzbeschläge (Garnitur), mit hakenförmig gebogenen Drahtspitzen besetztes Leder, welches zum Überziehen der Kratzdeckel u. Kratzwalzen dient; das Leder dazu ist entweder lohgarenes Kuhleder, von dem man aber nur die kernigen Rückenstücken verwendet, od. künstliches Leder, d.h. auf beiden Seiten dick mit Kautschuk überzogener Kattun, od. 5–6 mit Kautschuk zusammengeklebte Lagen Kattun. Dieses Leder wird entweder als Blätter od. als Bänder geschnitten, u. auf einer Maschine in regelmäßigen Reihen Löcher eingestochen, in welche die Drahthäkchen eingesetzt werden sollen; je zwei Häkchen sind aus dem Ganzen, u. das Mittelstück zwischen ihnen liegt auf der untern Seite des Leders u. hält die Häkchen fest, während die umgebogenen Enden auf der obern Seite vorstehen. Auf die Kratzwalzen wird die Garnitur entweder ringsum im Kreise, od. in Schraubenlinien aufgenagelt Alle Spitzen sollen in einer Fläche liegen u. möglichst scharf sein; deshalb werden sie auf Kratzenschleifmaschinen abgeschliffen.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 774.
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