Lanerk

[101] Lanerk (Lanark, spr. Lännerk), 1) (Clydesdale) Grafschaft im südlichen Schottland, 401/2 QM., theils sandig, theils steinig; mit Ausnahme der Niederungen am Clyde wenig fruchtbar; Gebirge: Lowtherhills (höchster Gipfel Lauders [Launders] 3150 Fuß), Leadhills, der Tinto (2160 Fuß) u.a.; Gewässer: Clyde, der hier schöne Wasserfälle (bei Stonebyres u. Cora-Lin) macht, mit den Flüßchen Avon, Kilvin, Cartwater u.a., dabei den Clydekanal speiset; ferner der Monklandskanal. Die Eisenbahn von Carlisle nach Glasgow durchschneidet die Grafschaft u. verzweigt sich hier nach Edinburg u. verschiedenen Orten der Westküste; wenig Ackerbau u. Viehzucht, aber wichtiger Bergbau (auf Blei [im Süden der Grafschaft; die wichtigsten Bleigruben von ganz Großbritannien], Eisen [namentlich in dem großen über eine Meile im Umfange haltenden Eisenrevier von Coalbridge, bes. die Clyde-Iron-Works], Steinkohlen [die reichsten Lager von ganz Schottland], Lavezstein u.a.); Industrie (Wollen- u. Baumwollenwaaren, Leinwand, Strümpfe, Tapeten, Glas, Eisenwaren) u. Handel; 530,000 Ew. Hauptsitz der Industrie ist Glasgow; 2) (sonstColania, Colanica) Hauptstadt derselben, am Clyde u. der Eisenbahn von Carlisle nach Glasgow; Fabriken in wollenen, baumwollenen u. leinenen Waaren; 8000 Ew. In der Nähe Wasserfälle des Clyde u. das Dorf Neulanerk, 2000 Ew., Fabrikschule.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 101.
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