Laomĕdon

[119] Laomĕdon, 1) König von Ilion, Sohn des Ilos u. der Eurydike, Vater des Priamos, Tithonos u. der Hesione; ihm dienten Apollo u. Poseidon, indem sie ihm die Mauern von Ilion bauen halfen, jener auch seine Heerde weidete. Da aber L. diesen Göttern den bedungenen Lohn nicht auszahlen wollte, so schickte Poseidon ein Meerungeheuer (s. Ketos), welchem L seine Tochter Hesione preisgeben mußte, um das Land vor dessen Verwüstungen zu retten; Herakles befreite darnach die Hesione; aber auch diesem hielt L. sein dafür gegebenes Versprechen nicht u. fiel, als Herakles Ilion angriff, mit seinen Söhnen; 2) L. aus Mitylene, war von Philippos von Macedonien vertrieben worden, kehrte aber unter Alexander dem Großen in seine Vaterstadt zurück u. machte in dessen Gefolge den Persischindischen Krieg mit, indem er als Dolmetscher diente u. die Kriegsgefangenen beaufsichtigte; bei der Vertheilung der Satrapien erhielt er Persien, wurde aber 320 v. Chr. von Nikanor vertrieben u. fand bei Alketas in Syrien eine Zuflucht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 119.
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