Leichdorn

[239] Leichdorn (Hühnerauge, Clavus), rundlich begrenzte, bis in den Warzenkörper der Lederhaut gedrungene, beim Druck schmerzhafte Schwiele. Ursache: anhaltender Druck durch zu enge Fußbekleidung, seine Haut u. weniges Gehen. Sie betreffen am häufigsten die Fußzehen, dann die Fußsohle, selten die Finger, entstehen immer aus einer entzündlichen Reizung, unterhalten diese, sind daher bei sie treffendem Druck, auch bisweilen von selbst bei Witterungsveränderung schmerzhaft. Bisweilen bewirken sie ernstere, in Eiterung u. selbst in üble Geschwüre übergehende Entzündung. Meist unterscheidet man an einem L. einen Kern, od. auch mehre (fälschlich Wurzeln genennte) Stellen, in denen die Verhärtung bis zur wirklichen hornartigen Substanz ausgebildet ist; diese dringen auch wohl auf ungleiche Weite in die Tiefe u. sind dann um so empfindlicher, je mehr sie sich hier zuspitzen; bisweilen bilden sich auch mehr längliche knotige Auswüchse, bes. als Sohlengeschwülste. Mittel gegen L-e ist das Vermeiden des Drucks auf sie durch bequeme Fußbekleidung; Leichdornpflaster, wie bes. das Grünspanpflaster, helfen meist nur, indem sie den Druck auf die L-en abhalten, u. wenn die Verhärtung noch nicht völlig sich ausgebildet hat. Sicherer ist bei hartnäckigen L-en die Ausrottung, indem sie mit dazu eingerichteten Pfriemen ausgegraben, od. ausgeschält werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 239.
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