Libav

[336] Libav (Libavius), Andreas, geb. in Halle; wurde 1588 Professor der Geschichte u. Poesie in Jena, 1591 Gymnasiarch u. Stadtphysikus in Rotenburg an der Tauber u. 1606 Director des Gymnasiums in Koburg, wo er 1616 starb. Er trug, obschon Alchemist, zuerst die Chemie, ohne die theosophistischen Schwärmereien seiner Zeit, bereichernd vor u. schrieb Mehreres über Alchemie: Gpera omnia medico-chemica, Frankf. 1613, 2 Bde., ebd. 1613–15, 3 Bde.; Bedenken über die Rosenkreuzer, ebd. 1616, n. A., Erf. 1517. Nach ihm ist benannt Libavs rauchender Geist (Spiritus fumans Libavii), eine farblose, an der Luft stark rauchende Flüssigkeit, wird durch Erhitzen des ätzenden Quecksilbersublimats mit Zinnfeile verfertigt u. ist Zinnchlorid, s.u. Zinn.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 336.
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