Litze

[440] Litze, 1) dünne Schnur; 2) die aus 3–6 Fäden zusammengedrehten Schnuren, welche zu einem Hanfseil od. Tau zusammengedreht werden; bei Drahtseilen bestehen die L-n aus 3–6 einzelnen Drähten; 3) Einfassung der Knopflöcher von Schnuren, schmälere Treffe od. Stickerei; 4) schmale u. lange Verzierungen an dem Kragen u. Aufschlag der Uniform von Treffe od. Stickerei, deren Zahl häufig zur Unterscheidung des Ranges, bes. bei Militärpersonen, benutzt wird; 5) (Helfen), die zwischen den beiden Latten eines Schaftes (Litzenkamm) senkrecht ausgespannten, starken, oft gefirnißten Zwirnfäden; in der Mitte bildet die L. eine Schleife (Litzenhäuschen) od. enthält ein metallenes od. gläsernes Auge, durch welches je ein Kettenfaden hindurchgeht. Geschlossene L. nennt man eine doppelte Schleife von Pferdehaaren, durch welche die Anschweiffaden gezogen werden; da beide Schleifen in einander hängen, unterscheidet man Ober- u. Unterlitze; 6) in den preußischen Tuchfabriken 1 Gebind Garn von 44 Fäden; 20 L-u geben ein Stück á 2150 preußische Ellen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 440.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika