Magnuson

[718] Magnuson (Magnäus), Arne, geb. 1663, war 1702–12 königlicher Commissar auf Island u. starb 1729 als Professor zu Kopenhagen. Durch ein bedeutendes Legat begründete er das Arne-Magnäanische Institut zur Herausgabe der von ihm auf Island gesammelten altnordischen Handschriften. Zwar verbrannte 1728 ein großer Theil jener Handschriften mit, allein die übrigen werden seitdem durch das Institut, welches 1766 königliche Confirmation erhielt u. seit 1772 durch eine besondere Commission von fünf Personen verwaltet wird, herausgegeben; das Institut besitzt noch 1800 Handschriften zur Isländischen Literatur u. eine beträchtliche Geldsumme, die theils zu Stipendien für zwei junge zur Bearbeitung der Handschriften beschäftigte Isländer, theils zur Bestreitung der Kosten für Druck u. Herausgabe der wichtigsten Werke der Altnordischen Literatur verwendet werden soll. Die wichtigsten der von ihr mit lateinischer Übersetzung, Anmerkungen u. Glossarien herausgegebenen altnordischen Werke sind: Die ältere Edda (1787–1828, 3 Bde.), die jüngere Edda (1848–52, 1. u. 2. Bd.), die Gunnlaugs-Saga (1775), die Egils Saga (1809), die Kormaks Saga (1832), die Grágas (1829, 2 Bde.), Jarnsida (1847), Annales Islandici (1848).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 718.
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