Mandelbaum

[816] Mandelbaum (Amygdalus communis L.), ein aus Griechenland stammender, von den Römern nach Italien u. Frankreich, von hier aus nach Deutschland verpflanzter Fruchtbaum; unterscheidet sich von dem ihm sehr ähnlichen Pfirsichbaum durch Drüsen an den Blättern u. doppelt stehenden stiellosen Blüthen, so wie durch mehr gerade Äste u. dadurch, daß die Fleischhülle bei der Reise eintrockner u. lederartig wird. Er ist um des in dem Steine liegenden Kerns (Mandel, s. Mandeln) halber, der meist einfach sich findet, ein Gegenstand der Baumzucht, eignet sich aber mehr für die wärmeren Gegenden auch Deutschlands; am besten gedeiht er am Mittelmeer, in warmem trocknem Boden. Um ihn fortzupflanzen, bedient man sich des Oculirens (auf Mandel- od. Pfirsichenwildlinge, auch Pflaumen); die Wildlinge werden am besten aus frischen, mit der grünen, fleischlosen, äußeren Schale gelegten Früchten gezogen. Eine eigne Art von Mandelbäumen ist die gefüllt blühende Mandel od. die Pfirschmandel (A. pumila), obgleich sie als Prunus sinensis auch zu Prunus gezogen wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 816.
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