Manding

[818] Manding, kleine, gut cultivirte Berglandschaft an den nordöstlichen Zuflüssen des Senegal (Westafrika) u. am obersten Laufe des Niger, östlich von Fulahdu; die Bewohner sind das Negervolk der Mandingo, welche sich von hier aus über einen großen Theil Senegambiens u. über das nördliche Ober-Guinea verbreitet u. eine Menge kleiner Staaten gebildet haben. Die Mandingo gehören zu den ausgezeichnetsten Bewohnern Afrikas; ihre Gesichtsbildung ist ziemlich regelmäßig, offen u. einnehmend, ihr Gemüth heiter u. einfach u. ihre geistige Befähigung, namentlich so weit sie den Islam angenommen haben, überragt alle anderen Neger, zugleich haben sie eine kräftige, gutgeformte Körperbildung; ihr Haar ist ganz wollig, ihre Lippen sind dick, ihre Nasen platt, ihre Hautfarbe ist gelblich; am vortheilhaftesten vor den andern Negern zeichnen sie sich durch ihre Arbeitsamkeit, Geschicklichkeit u. Zuverlässigkeit aus. Jeder M. kann lesen u. schreiben, u. ihre zahlreichen Missionäre haben den Islam weit in jenen Ländern verbreitet. Sie scheiden sich in zahlreiche Stämme, z.B. Bullom, Timmani, Susu, Vey u.a. Von den kleinen Staaten, die sie gebildet haben, sind die hauptsächlichsten: Bambuk, Bondu, Dentilia, Kaarta, Salum, Barra, Yani, Wulli.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 818.
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