Maubeuge

[13] Maubeuge (spr. Moböhsch), Festung im Arrondissement Avesnes des französischen Departements du Nord, an beiden Ufern der Sambre u. an der Eisenbahn von Lüttich nach Paris; kaiserliche Gewehrfabrik, Fabriken in Schmuck-, Marmor-, Eisenwaaren, Tabak, Fayance, Tuch u. dgl.; 6500 Ew. M. ist in Form eines irregulären bastionirten Siebenecks nach Vaubans erster Manier gebaut. Am rechten Ufer der Sambre ist ein verschanztes Lager, aus 13 Fleschen mit Flanken bestehend, welche durch ein Glacis verbunden sind; als Reduits sind zwei viereckige Redouten mit gebrochenen Facen angelegt. – M. kommt im 7. Jahrh. schon vor, war ehedem Hauptstadt von Hennegau u. kam im Nimweger Frieden von 1678 an Frankreich; Ludwig XIV. ließ es durch Vauban erst eigentlich befestigen. Es wurde 1793 durch die Österreicher vergebens belagert u. beschossen; 1814 durch den sächsischen General Lecocq u. den Herzog von Weimar eingeschlossen u. das verschanzte Lager genommen, 1815 den Prinzen August von Preußen belagert u. am 14. Juli übergeben; es hatte dann bis 1818 russische Besatzung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 13.
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