Sambre

[834] Sambre (spr. Sangbr, bei den Römern Sabis), Fluß in Frankreich u. Belgien; entspringt im Walde von La-Haye-Cartigny auf den Ardennen an der Grenze der französischen Departements Aisne u. Nord, wird bei Landrecies schiffbar, tritt unterhalb Maubeuge nach Belgien über, durchfließt die Provinzen Hennegau u. Namur u. fällt nach einem Laufe von 25 Meilen, wo er u.a. die Heure aufgenommen hat, bei Namur in die Maas. Aus der S. führt der Sambre-Kanal südlich nach der Oise u. verbindet somit das Maas- u. Seinegebiet. Nach ihm benannt war vor 1815 das Departement Sambre u. Maas, welches 82 QM. u. 181,000 Ew. u. zur Hauptstadt Namur hatte; bildet jetzt die belgische Provinz Namur u. einen Theil von Lüttich. An ihr fielen viele Gefechte vor, so schon um 56 v. Chr. mit den Nerviern u. den Römern unter Cäsar, Erstere gänzlich besiegt; bes. aber am 10. Mai bis 4. Juni 1794, wo die Franzosen unter Jourdan die Sambrelinie der Verbündeten durch die Gefechte bei Rouvroi, Merbes le château u. die Stellung bei Gosselies forcirten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 834.
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