Melville [1]

[116] Melville (spr. Melwill), 1) Insel im nördlichen Eismeer, an der Nordküste des Britischen Nordamerikas, 75° nördl. Breite, 92° westl. Länge (von Ferro), 30 Meilen lang, 10 Meilen breit, völlig rauh u. unwirthlich, meist von Eisschollen umlagert; viele Seevögel, Rennthiere; 1819 von Parry entdeckt, welcher 1820 dort überwinterte; 2) Halbinsel in der Hudsonsbai, durch die Hekla. Furystraße (im Norden) von Cockburn getrennt, im Osten vom Foxkanal, im Westen vom Boothiabusen begrenzt; 3) Bai an der Westküste von Grönland; 4) Insel an der Nordküste von Australien (Arnhemsland), durch den Vandiemensbusen u. die Clarencestraße vom Festlande, durch die Apsleystraße von der Insel Bathurst getrennt; das Cap Vandiemen ist das nördlichste Vorgebirge Australiens, hat guten Hafen u. Fort Dundas; die Briten legten 1824 durch Capitän Bremer eine Colonie von 80 Soldaten u. 45 Sträflingen hier an, fanden es aber unpassend gelegen u. verlegten sie 1828 nach dem Schwauenflüsse auf der Südwestküste von Australien; 5) Bai an der Nordwestküste des Carpentariagolfs (Nordküste von Australien); 6) Vorgebirge an der Nordostküste von Australien, 14° südl. Breite; 7) eine der südlichen Orkneyinseln (südliches Eismeer) östlich von Pomona.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 116.
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