Metalloide

[181] Metalloide (nicht metallische Körper, Nichtmetalle, Ametalle). Die sämmtlichen bis jetzt bekannten 62 Elemente zerfallen in Metalle u. in M., doch lassen sich keine scharfen Grenzen zwischen beiden Klassen ziehen, so daß es für einzelne Elemente noch unentschieden ist, ob sie zu den Metallen od. M-n ge-.[181] hören; dies gilt bes. für Selen u. Arsen; diese gleichen in manchen Beziehungen den Metallen, in manchen Eigenschaften stimmen sie mit den M-n überein u. bilden sonach den Übergang von den M-n zu den Metallen. Man rechnet gewöhnlich folgende Elemente zu M-n: Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Chlor, Brom, Jod, Fluor, Schwefel, Selen, Phosphor, Arsen, Bor u. Kiesel. Ein allgemeiner Charakter der M. läßt sich nicht feststellen, daher theilt man die Reihe der M. ebenso wie die der Metalle, in einzelne kleinere Gruppen, deren Glieder in chemischer Hinsicht Ähnlichkeit mit einander haben, so z.B. Chlor, Brom u. Jod, Schwefel u. Selen, Bor u. Kiesel. In ihren physikalischen Eigenschaften zeigen sie eine große Verschiedenheit; fünf davon sind gasförmig: Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Chlor u. Fluor, die drei erstern sind permanente Gase; Brom ist das einzige flüssige Metalloid, die festen M. sind zum Theil flüchtig (Jod, Schwefel, Selen, Phosphor u. Arsen), zum Theil bei den gewöhnlichen Hitzegraden unschmelzbar u. feuerbeständig (Kohlenstoff, Kiesel u. Bor).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 181-182.
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