Monaldeschi

[376] Monaldeschi (spr. Monaldeski), Giovanni, Marchese von M., stammte aus einem adeligen Geschlecht in Ascoli; er ging nach Schweden u. wurde 1652 durch den Grafen de la Gardie, seinen Verwandten, Stallmeister der Königin Christine; es gelang ihm, den Grafen aus der Gunst der Königin zu verdrängen u. dessen Stelle einzunehmen. 1653 u. 54 war er als schwedischer Gesandter in Polen u. an mehren italienischen Höfen u. wurde nach der Abdankung der Königin als Oberststallmeister ihr Reisebegleiter. 1656 ging er ein Liebesverständniß mit einer französischen Dame ein u. schrieb derselben Briefe mit Äußerungen der größten Indiscretionen über die Königin. Als er auch jene Dame verließ, schickte diese aus Rache die Briefe an die Königin, welche sich damals in Fontainebleau aufhielt. Die Königin ließ M. nun zu sich rufen u. am 10. Novbr. 1657 in der Abenddämmerung in der sogenannten Hirschgallerte des Schlosses in Fontainebleau von drei verlarvten Trabanten erstechen. Vgl. Rélation de la mort de M., Par. 1701. Van der Velde hat den Stoff zu einem Roman (Christine u. ihr Hof) u. Laube zu einem Trauerspiel M. (Lpz. 1845) benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 376.
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