Nadeshdin

[641] Nadeshdin, Nikolas Iwanowitsch, geb. 5. (17.) Octbr. 1804 zu Nishni Bjelo-Omut im Gouvernement Rjasan, studirte seit 1820 in der Geistlichen Akademie zu Moskau, wurde 1824 Professor der Russischen u. Lateinischen Literatur am Seminar in Rjasan, legte 1826 dieses Amt nieder, trat zugleich aus dem geistlichen Stand u. nahm eine Hauslehrerstelle in Moskau an; 1831 gründete er das Journal Moskauer Teleskop, wurde bald darauf Professor der Archäologie an der Moskauer Universität, unternahm 1832 eine Reise nach Deutschland, Frankreich u. Italien, später auch (in archäologischem Interesse) nach der Krim, gab 1836 aus Gesundheitsrücksichten seine Professur u. sein Journal auf, ging Anfangs nach Wologda u. 1838 nach Odessa, machte 1840–41 im Auftrag der dortigen Gesellschaft für Geschichte u. Alterthümer eine Reise durch das südöstliche Europa (über welche er in den Memoiren dieser Gesellschaft Bericht erstattete), ging 1842 nach Petersburg u. übernahm dort die Redaction des Journals des Ministeriums des Innern, wurde 1845 Staatsrath, betheiligte sich 1846 bei Gründung der Russischen Geographischen Gesellschaft u. starb 11. (23.) Jan. 1856 in Petersburg. Er schr.: Das russische Alhambra (eine Beschreibung von Baktschiserai), 1839; Spaziergang durch Bessarabien, 1840.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 641.
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