Nehemīa

[771] Nehemīa, aus dem Stamme Juda, zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft an dem Hofe des Königs Artaxerxes Longimanus in Persien Mundschenk; erwirkte sich 444 v. Chr. von dem Könige Erlaubniß, die Juden nach Jerusalem zurückzuführen u. die Stadt wieder aufzubauen, u. wurde auf 12 Jahre Landpfleger (Thirschata) in Judäa. Er führte die Mauer Jerusalems auf, traf gute Einrichtungen, stellte den Gottesdienst wieder her u. reorganisirte den Priesterstand. Bei den vielen Schwierigkeiten, mit denen er wegen des Hasses der Samaritaner zu kämpfen hatte, benahm er sich sehr klug. 432 kehrte er nach Persien zurück, machte jedoch später wieder eine Reise nach Jerusalem, um eingeschlichene Mißbräuche zu beseitigen, vgl. Hebräer (Gesch.) V. Die Art u. das Jahr seines Todes ist ungewiß; am Ende des Thals Josaphat steht ein seinen Namen führender Brunnen. Das Buch N. (Zweites Buch Esra) ist eine Fortsetzung der von Esra begonnenen Geschichte der Juden nach der Babylonischen Gefangenschaft, vom 20. Jahre des persischen Königs Artaxerxes Longimanus bis Darios Nothos, Commentare dazu von Clericus u. Rambach.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 771.
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