Pallavicīni

[578] Pallavicīni (Pallavicino), ein der Katholischen Confession folgendes, altes italienisches Adelsgeschlecht, welches 1360 das Marquisat u. 1427 Aufnahme in den venetianischen Patricierstand erlangte, im 18. Jahrh. nach Österreich kam u. sich vonda nach Baiern verbreitet hat. Berühmt aus ihm ist: 1) Sforza P., geb. 1607 in Rom, wurde 1637 Jesuit, 1639 Professor der Philosophie am Collegium romanum, 1643 Professor der Theologie, 1659 Cardinal u. st. 1667; er schr.: Istoria del concilio de Trento, Rom 1656 f., 2 Bde., ebd. 1664, 3 Bde., Genf 1775, 3 Bde. u.ö., zuletzt Faenza 1792–99, 6 Bde.; lateinisch von Giattini, Antwerp. 1673, 2 Bde.; deutsch von Klitsche, Augsb. 1835. Der gegenwärtige Bestand des Geschlechts theilt sich in eine österreichische u. baierische Linie, von denen die erste in Mähren begütert ist u. zum jetzigen Chef hat: 2) Marquis Alfons, geb. 1807, ist österreichischer Major in der Armee. Die baierische Linie ist in den baierischen Landgerichten Rosenheim, Tölz u. Ebersberg angesessen, u. ihr gegenwärtiger Chef ist: 3) Marquis Fabius, ehemaliger sardinischer außerordentlicher Gesandter u. bevollmächtigter Minister am baierschen Hofe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 578.
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