Paphos

[614] Paphos, zwei Städte auf Kypros, 1) (Paläopaphos, Altpaphos), auf einer Anhöhe, 10 Stadien von der Küste, an der Mündung des Bokaros, wo eine gute Rhede war; es war eine Colonie der Phöniker, nach der Sage von Paphos, dem Sohn des Kinyras od. des Pygmalion, gegründet; hier sollte Aphrodite dem Meere entstiegen sein, weshalb sie hier einen reichen Tempel mit Orakel hatte. Es war Sitz eines eigenen Königreichs u. unter den Römern der Hauptort der Westseite der ganzen Insel. Es litt oft durch Erdbeben u. fand dadurch zur Zeit des Kaisers August fast ganz den Untergang, welcher aber die Stadt wieder herstellte u. Augusta od. Sebaste nannte; j. Kukla mit Ruinen; vgl. Münter, Tempel der himmlischen Göttin zu P., Kopenh. 1824; 2) (Neapaphos, Neupaphos), nördlich unweit der vorigen, weiter[614] landeinwärts, war der Aphrodite heilig, mit prächtigem Tempel, eine blühende Handelsstadt u. seit Augustus Sitz des römischen Proconsul; hier predigte Paulus das Evangelium u. bekehrte den römischen Statthalter Sergius Paulus zum Christenthum; Ruinen beim j. Baffa.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 614-615.
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