Parnassos

[708] Parnassos (a. Geogr.), 1) Gebirge in Mittel-Griechenland, zog sich vom Öta u. Korax südöstlich durch Doris hin, rennte Phokis von den Ozolischen Lokrern u. verlor sich zwischen Kirrha u. Antikirrha unter dem Namen Kirphis mit steilem Absturz in das Meer; 2) im engern u. gewöhnlichen Sinne die hervorragendste Gruppe der langen Kette in Phokis, welche von Neon u. Tithorea zwei geographische Meilen weit gegen Süden nach Delphi reichte, steil, rauh, unfruchtbar, mit stetem Schnee auf dem Gipfel, doch in den Vertiefungen mit angebauten Ebenen. Von Delphi u. dem Kastalischen Quell aus, 60 Stadien, befand sich die Korykische Grotte (s.d.), von wo sich südlich der eine steile, höchste Gipfel, Lykorea (j. Liakura) erhob, so wie von diesem nordwestlich der zweite, Tithorea (j. Gerontobrachos), steil, von den übrigen Theilen des Gebirges abgerissen, mit vorzüglichem Ölbau. Auf dem P. läßt die Sage Deukalions Arche endlich trocknen Boden finden. Der P. war dem Apollo u. den Musen (daher diese Parnassĭdes heißen) geweiht; daher den P. besteigen, so v.w. dichten; 3) Stadt in Neukappadocien.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 708.
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