Pelekan [1]

[786] Pelekan. Die P-e, Pelecanides, sind eine Familie aus der Ordnung der Schwimmvögel; Schnabelwurzel zum Theil nackt, Nasenlöcher ganz schmal, kaum merklich; Kehlhaut ausdehnbar, Zunge klein; dazu die Gattungen: Scharbe, Fregattvogel, Tölpel u. Pelekan (Pelecanus Cuv., Onocrotalus Briss.), Schnabel sehr lang, gerade u. sehr breit, ungezahnt, vorn mit hakenförmigem Nagel; Unterschnabel biegsam, hat einen großen kahlen, ausdehnbaren Kehlsack, welcher zum Aufbewahren von Fischen dient u. deren 6–8 Pfund faßt, womit er 20 Pfund Wasser verbindet, Augenkreis nackt, Flügel groß; große, plumpe Thiere, in heißen u. gemäßigten Erdstrichen; Art: Großer P. (Eselsschreier, Kropfgans, P. onocrotalus), so groß als ein Schwan, wiegt 26 Pfund, Gesicht nackt, röthlichweiß, Kehlsack gelblich, sonst weiß, rosenroth angelaufen, mit einigen schwarzen Federn in den Flügeln, im Alter schön gelb, heerdenweis am Schwarzen u. Mittelmeere, in Ungarn, bisweilen am Bodensee, füttert u. tränkt seine Jungen aus dem Fisch- u. Wasservorrathe in seinem Kehlsacke (daher das Mährchen, daß er seine Jungen mit seinem Blute nähre, u. deshalb ist der. P. Sinnbild der sich aufopfernden Mutterliebe), legt zwei Eier in eine Erdvertiefung, fliegt sehr hoch, frißt auch Mäuse u. soll 80 Jahre leben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 786.
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