Phlius

[79] Phlius, unabhängige Stadt in Achaia, am Flusse Asopos, mit Akropole, Theater u. Tempel; das kaum 3 QM. große Gebiet der Stadt (Phliasia) war begrenzt von Sikyonia, Achaia, Argolis, Arkadia u. Korinthia; es war gebirgig durch die Kölusse (Kelosse) mit dem Berge Karneates, den Arantinos u. Trikaranou, bewässert durch den Asopos u. war durch Weinbau berühmt. Außer P. waren hier noch die Städte Keleä, Trikaranou u. Arantia od. Aräthyrea. Die Phliasier waren ursprünglich ionischen Stammes, u. zwar Argiver; als Dorier unter Rhegnidas einwanderten, unterwarf sich der größte Theil der Phliasier; andere zogen unter dem seitherigen Regenten Hippasos nach Samos aus. Die Phliasier hatten eine aristokratische Verfassung, dann warfen sich Tyrannen auf, worauf ein oligarchisches Regiment aufkam. Als Verbündete der Spartaner kämpften die Phliasier im Perserkriege unter Leonidas u. dann bei Platää; um 394 v. Chr. wurden die Oligarchen vertrieben; 366 suchten sie vergebens sich der Stadt wieder zu bemächtigen, wurden aber von den Spartanern nachher zurückgeführt. Später schloß sich P. dem Achäischen Bunde an; unter römischer Botmäßigkeit sank es gänzlich in Dunkelheit. Jetzt sind noch unter dem Namen Staphyliki (am Asopos) Überreste von P. vorhanden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 79.
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