Plantāgo

[183] Plantāgo (P. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Plantagineen (Plantagineae), 4. Kl. 1. Ordn. L.; Blüthen zwitterig, Kelch tief viertheilig, die zwei vorderen Lappen manchmal in einen verwachsen, Blumenkrone eirund, mit vierspaltigem zurückgebogenem Saume, Staubfäden im untersten Theile der Röhre eingefügt; Kapsel ringsum aufspringend, einen 2–4 flügeligen Samenträger einschließend u. dadurch 2–4 fächerig, Blumenfarbe weißlich od. röthlich; Arten zahlreich, deshalb in mehre Abtheilungen getrennt, welche von Einigen auch als selbständige Gattungen betrachtet werden. A) Plantagines genuinae, Blüthenschaft kahl, Samenträger zweiflügelig: P. major, P. media, P. lanceolata (breiter, mittlerer, schmaler Wegebreit), häufig auf Wiesen, an Wegrändern; die jungen Blätter werden hier u. da als Gemüse (wie Spinat) gekocht u. frisch aufgelegt, als Heilmittel bei eiternden Geschwüren gebraucht; P. maritima, an der Seeküste, bei Salzquellen, schuhyoch, mit halbwalzigen, fleischigen, als Salat genossenen auch gegen Steinbeschwerden angewen. deten Blättern; die Asche der Pflanze gibt Soda. B) Coronopus, eben so, aber samentragend, drei bis vierflügelig, in jedem Fache einsamig; hierher: P. coronopus, am Meeresstrande, bis 1 Fuß hoch, mit selbständigen, halbgefiederten Blättern, sonst als Herba coronopi s. stellae s. cornu cervini, officinell; kommt in mehren Abarten vor: P. Laefflingii, in Spanien, der vorigen ähnlich, aber kleiner, sonst als Herb. coronopi serpentariae, officinell; P. commutata, P. ceratophylla u.a. C) Psyllium, mit ästigem, beblättertem Stängel, achselständigen Blumenstielen u. zweiflügeligem Samenträger: P. psyllium, kleine jährige Pflanze in Südeuropa; P. cynops, an sonnigen, steilen Orten, in der Nähe des Meeres in Südeuropa; kleines staudenartiges Gewächs; P. arenaria Waldst. et Kit., auf dürren Sandfeldern Deutschlands, Ungarns etc. Von diesen 3 Arten wird der Flöhsamen (s.d.) gesammelt. P. ispaghula, in Bengalen, liefert wahrscheinlich die, dem Flöhsamen ähnlichen, zu kühlenden Aufgüssen benutzten Geinoragsamen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 183.
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