Prätigau

[465] Prätigau (Prättigau, Val pratens roman), ein 10 bis 11 Stunden langes u. bis zu 4 Stunden breites Thal im Schweizercanton Graubündten, welches, von der Landquart durchflossen, mit seinen Nebenthälern den Bezirk Ober- u. einen Theil von Unter-Landquart einnimmt; es öffnet sich bei Malans östlich unweit des Rheins, steigt von Westen nach Südosten bis zu den Nordabhängen der Selvrettagruppen hinauf u. wechselt zwischen wilden u. lieblichen, von Wiesen, Obstgärten u. fruchtbarem Ackerlande besetzten Landschaften. Im Norden trennt die Kette des Rätikon das P. vom Vorarlberg u. dem Montafunerthal. Die 10,700 Einw., kräftig u. arbeitsam, folgen der Reformirten Confession u. leben von Alpenwirthschaft u. Viehzucht (im P. wird das größte u. schönste Hornvieh Graubündtens gezogen). 1622 warfen die Einwohner die österreichische Herrschaft ab, u. wiederum unter diese Herrschaft gebracht, kauften sie sich 1649 frei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 465.
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