Rauchen der Schornsteine, Kamine u. Öfen

[845] Rauchen der Schornsteine, Kamine u. Öfen; wenn der Rauch der Feuerungen, statt daß er durch den Schornstein aufwärts abgeleitet wird, einen entgegengesetzten Weg nimmt u. in die Hausräume eindringt, welche mit denselben eine Luftverbindung haben, so liegt dies theils in einem fehlerhaften Bau der Öfen u. Feuerherde od. der Schornsteine u. der Öfen, od. bes. daran, daß die unteren Räume zu weit im Verhältniß zu denen sind, durch welche der Rauch entweichen soll, od. in einer zu hohen Temperatur der äußeren Luft, in welche der Rauch übergehen soll, wodurch ein umgekehrter Zug in den Schornsteinen u. Öfen entsteht, da dann die Temperatur der Feuerluft die der äußeren Luft nicht um so viel übersteigt, daß die Feuerluft merklich leichter ist, als die äußere Luft, was doch nöthig ist, wenn die Feuerluft lebhaft im Schornsteine aufsteigen soll. Ein Ofen od. ein Schornstein wird zum Zug gebracht u. das Rauchen derselben besiegt, wenn man ihn entsprechend richtig umbaut od. abändert; bei Beginn des Feuerns hilft oft, wenn man ein schnell flackerndes Strohfeuer in dem Schornsteine anmacht, wodurch dann der Ofen u. der tiefere Schornstein erwärmt u. der natürliche Zug hergestellt wird. Verschiedene Schornsteinaufsätze (s.d.) wurden zum Schutz gegen den in den Schornstein wehenden Wind angegeben. Vgl. Ofen u. Rauchverbrennung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 845.
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