Ribes [1]

[132] Ribes (R. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Ribesiaceae, 3. Kl. 1. Ordn. L.; Kelchsaum oberständig, fast flach, od. glockig od. trichterförmig, vier- bis fünfspaltig, regelmäßig, 4–5 Blumenblätter am Rande des Kelchschlundes eingefügt, 4–5 Staubgefäße, ein Fruchtknoten mit drei- bis vierspaltigem Griffel, Frucht beerenartig, mit den verwelkten Kelchzipfeln gekrönt. Untergattungen: a) Grossularia, Stachelbeere; Blüthenstiele ein- bis dreiblüthig, die Äste dornig, die Dornen ein Ästchen stützend; b) Ribes (Ribesia), Johannisbeere; Blüthen traubig, Trauben reichblüthig, Aste wehrlos; Arten: R. alpinum (Alpenjohannisbeere), auf Bergen, an Vorhölzern, Zäunen, mit traubenständigen, süßen Beeren; R. floridum, in Pennsylvanien, mit langen zierlichen Blumentrauben; R. fragrans, in Sibirien, an den Asten mit wohlriechenden harzigen Punkten versehen; beide als Ziersträucher cultivirt; R. uva crispa (R. grossularia L.), mit stacheligen Zweigen, fast unbehaarten Blattstielen, glatten Früchten; in Deutschland u. der Beeren wegen in vielen Varietäten cultivirt (s. Stachelbeere); R. nigrum (Wanzenbeere, Schwarze Johannisbeere), stachellos, mit wanzenartig riechenden Blättern, traubenständigen, angenehm schmeckenden, schwarzen Früchten, welche nebst den Blättern zur Bereitung eines seinen Liqueurs (Eau de Cassis) u. eines Ratavia dienen, ehedem zur Bereitung eines Syrups, so wie die Blätter als Mittel gegen Rheumatismen u. Gicht, u. abgerührt u. wieder getrocknet als Surrogat des Chinesischen Thees benutzt werden; R. rubrum, die Gemeine Johannisbeere (s.d.); R. aureum, mit gelben, wohlriechenden Blüthen, großen traubenständigen, schwarzen, bes. als Compot bereitet wohlschmeckenden, spät im August reisenden Beeren; c) nach Decandolle auch Siphocalix.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 132.
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