Rubichlorsäure

[417] Rubichlorsäure, C14H8O9, findet sich neben Ruberythrinsäure im Krapp, sowie im Kraute der Färberröthe u. im Waldmeister. In der vom Niederschlag mit Bleiessig bei der Gewinnung der Ruberythrinsäure (s.d.) abfiltrirten Flüssigkeit erzeugt Ammoniak einen anfangs rosenrothen, später weißen Niederschlag, welcher rubichlorsaures Bleioxyd neben vielen anderen Substanzen enthält; wird derselbe mit Schwefelwasserstoff behandelt, so geht die R. in Lösung über u. kann durch Fällen mit ammoniakalischer Bleizuckerlösung, Zersetzen des mit Alkohol angerührten Niederschlags durch Schwefelwasserstoff u. Verdunsten der alkoholischen Flüssigkeit im Vacuum erhalten werden. Sie ist farblos löst sich in Wasser u. Alkohol, nicht in Äther, ist geruchlos, wird durch Alkalien gelb, durch Säuren wieder farblos; Barytwasser u. Bleizucker geben keine Niederschläge. Mit Salzsäure erwärmt wird sie erst blau, dann grün u. setzt ein dunkelgrünes, in Alkalien mit blutrother Farbe lösliches Pulver, das Chlorrubin, 5 (C12H4O3) + 7HO?, ab; daneben bildet sich Ameisensäure.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 417.
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