Sämund

[846] Sämund (Sämundr hinn Frodi, d.i. S. der Weise), Sohn des Priesters Sigfus, geb. um 1055 auf Island, ging als Jüngling nach Köln, Rom u. Paris, um die Wissenschaften zu studiren, u. kehrte mit Jonas, Bischof von Holar, 1076 nach Island zurück, wo er sich auf seinem Gute Odd niederließ, Priester wurde u. eine Schule anlegte; er st. daselbst 1133. Er unterstützte die Bischöfe Thorlak u. Ketil bei der Abfassung des Isländischen Kirchenrechts u. schr. die Annales Oddenses, eine norwegische Geschichte von Harald Schönhaar bis Magnus dem Guten, welche zwar verloren gegangen, aber von andern einheimischen Geschichtsschreibern vielfach benutzt worden u. auszugsweise in den Fornmanna-Sögur enthalten ist. Ihm wird auch die Sammlung der ältern Edda, welche deshalb Sämundar-Edda heißt (s. Edda I.), gewöhnlich zugeschrieben. Lebensbeschreibung von Arna Magnäus im 1. Thl. der Sämundar-Edda.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 846.
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