Schade [2]

[50] Schade, 1) Johann Kaspar, geb. 1666 zu Kühndorf im Hennebergschen, studirte seit 1685 in Leipzig u. Wittenberg, hielt seit 1689 wie sein Freund A. H. Francke in Leipzig die sogenannten Collegia philobiblica u. wurde 1691 Diaconus an der Nikolaikirche in Berlin, wo er 25. Juli 1698 starb. Er trat 1697 in der Schrift: Praxis des Beichtstuhls u. Abendmahls, als Gegner des Beichtwesens auf (s.u. Beichte S. 498) u. schrieb geistliche Lieder, Fasciculus cantionum, Küstrin 1699. 2) Georg, geb. 1712 in Apenrade, Philosoph u. Rechtsgelehrter, fand die natürliche Religion hinlänglich zur Seligkeit, nahm eine Metempsychosis nach dem Tode an u. hielt auch die Seelen der Thiere für unsterblich. Seine Schrift: Geometrischer Beweis, daß die Metaphysik die wahre theoretische u. praktische Gottesgelehrtheit sei etc., Berl. 1769, zog ihm Verweisung nach Christiansöe zu; er st. 1795 als Regierungs- u. Obergerichtsadvocat in Kiel. 3) Karl Benjamin, geb. 1771 in Soran, wurde 1797 Schloßprediger in Sorau u. 1807 Cvnsistorialassessor; er schr.: Englisches Taschenwörterbuch, Lpz. 1797, 2 Thle., 4. Aufl. 1817; Französisches Taschenwörterbuch, ebd. 1806, 2 Bde., 3. Aufl. 1812; Italienisches Wörterbuch, ebd. 1820, 2 Thle.; Nouv. grammaire allemande à l'usage des Français, ebd. 1797, 9. Aufl. 1821; New Grammar of the German language for the use of Englishmen, Lond. 1805, 3. Aufl. 1822; Deutsche Sprachlehre, ebd. 1822. 4) so v.w. Mosellanus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 50.
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