Scheibel [2]

[116] Scheibel, Johann Gottfried, geb. 16. Septbr. 1783 in Breslau, studirte seit 1801 in Halle Theologie, wurde dann Prediger u. 1811 Professor der Kirchengeschichte in Breslau u. 1814 Diakonus an der Elisabethkirche daselbst; seit 1817 bekämpfte er die Union der Lutherischen u. Reformirten Kirche u. trat an die Spitze der altlutherischen Partei, wurde aber wegen seiner aufregenden Predigten 1830 suspendirt u. 1832 seiner sämmtlichen Ämter entsetzt, lebte darauf in Dresden u. in Hermsdorf bei Dresden, seit 1837–39 in Glauchau, später in Nürnberg u. st. daselbst 21. März 1843. Er schr.: Beiträge zur Kenntniß der alten Welt, Breslau 1806–9, 2 Bde.; Übersicht der Kirchengeschichte, ebd. 1812, 2. A. 1820; Das Abendmahl, ebd. 1823; Abriß des Abendmahlsritus, ebd. 1824; Communionbuch, ebd. 1827; Sieben Predigten, Dresd. 1832; Geschichte der lutherischen Gemeinde in Breslau, Nürnb. 1832; Actenmäßige Geschichte der neuesten Unternehmungen einer Union zwischen der reformirten u. lutherischen Kirche im Preußischen Staate, Lpz. 1833, 2 Bde.; u. gab heraus: Archiv für Historische Entwickelung der Lutherischen Kirche, Nürnb. 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 116.
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