Schutzbret

[483] Schutzbret (Schütze), 1) eine aus Bretern od. Pfosten hergestellte, gewöhnlich in einem Falze bewegliche Tafel, durch welche man den Eintritt des Wassers in ein Gerinne od. einen Kanal regulirt. Man wendet sie bes. bei Wasserrädern an, um die Menge des dem Rade zugeführten Aufschlagwassers zu reguliren, letzteres wohl auch von dem Rade abzuschließen u. aufzusparen. Sehr häufig dienen sie, namentlich bei verticalen Wasserrädern, auch als Spannschützen zum Aufstauen des Aufschlagwassers u. so zum Vergrößern od. doch Reguliren der Druckhöhe u. der Geschwindigkeit des ins Rad eintretenden Wassers. Die Spannschützen stehen meist vertical, häufig auch schief, od. sie liegen horizontal; die verticalen zieht man am einfachsten auf, indem man in ein Loch im S. einen Hebel einsetzt, ihn an ein vor dem S-e angebrachtes Querholz anlegt u. niederdrückt. Bei größeren S-ern ist über dem S-e gewöhnlich eine Welle (Schutzwelle) angebracht, an welche das S. mit Ketten (Schutzsielen) befestigt ist; in der Welle sind mehre Löcher angebracht, so daß sie mittelst eingesteckter Hebestangen herumgedreht werden kann. Sehr häufig bringt man Behufs des Auf- u. Niederlassens eine Zahnstange an, in welche man ein Getriebe eingreifen läßt; od. man bewegt das S. mittels einer Schraube. Bei oberschlägigen Rädern verwendet man gewöhnlich einfache Spannschützen; bei rückenschlägigen Rädern hat man Coulissenschützen, bei denen entweder das S. mit dem Radumfange concentrisch gekrümmt ist, damit dessen Mündung bei jeder Stellung des S-es das Wasser gehörig in die Radzellen leite od. man setzt zu diesem Behufe ein besonderes Leitschaufelsystem zwischen dem S.u. dem Rade ein u. läßt dann das Wasser über den Kopf des S. durch Leitschaufeln in die Zellen fließen; bei mittelschlägigen Rädern führt man das Wasser durch einen Spannschutz od. durch einen Coulissenschutz, od. durch einen einfachen Überfallschutz zu, in welch letzterem Falle das Wasser über den gehörig abgerundeten od. mit einer kurzen parabolisch gekrümmten Leitschaufel versehenen Kopf des S-es eintritt; unterschlägigen Rädern gibt man einen schiefstehenden Spannschutz. Verwickelter sind die Schutzvorrichtungen an Turbinen (s.d.). Auch bei Wehren, Schleußen, Sielen (s.d.a.) bringt man Schutzvorrichtungen an, welche meist Fall- od. Klappthüren sind. In Bewässerungsgräben stellt man S-er zum Aufstauen des Wassers her, indem mau einfach Breter in einen Falz legt. Der ganze Einbau, in dessen Rahmen die S-er gestellt werden, heißt auch ein Schutz; 2) ähnlicher Schieber am Holländer vor der Öffnung, durch welche das fertige Papierzeug ausgelassen wird; 3) (Landw.), so v.w. Scheunenbret.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 483.
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