Seressaner

[885] Seressaner (Rothmäntel), sind den österreichischen Grenzregimentern je in der Stärke bis zu 200 Mann zugetheilte Mannschaften, denen bes. schwierige Dienstleistungen aufgetragen werden. Bewaffnet sind sie mit einer langen Flinte, Pistolen u. langem Messer (Handjar), bekleidet mit rother Kappe, blauem Dolman mit rothen Aufschlägen, hellblauen Beinkleidern u. scharlachenem Mantel. Ihre Errichtung ist sehr alt u. sie haben sich in den Türkenkriegen, dem Spanischen Erbfolgekriege u. in den spanischen Kriegen durch Tapferkeit u. Grausamkeit bekannt gemacht. Gegenwärtig werden sie bes. dazu verwendet, in den Gebirgen umherzustreifen u. Räuber, Diebe, Deserteurs etc. aufzugreifen, u. haben die Verpflichtung bei jedem Alarm bei der Hand zu sein, um als Wegweiser od. zu Avantgarden u. Seitenpatrouillen benutzt zu werden. Da ihr Posten sehr schwierig u. gefährlich ist, so sind ihnen als Ersatz mancherlei Vergünstigungen gewährt worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 885.
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