Stempelzeichen

[758] Stempelzeichen, Zeichen, welches in die Münzen eingeschlagen wird, um bei einer Münzveränderung die ferner noch geltenden Münzen u. ihren Werth zu bezeichnen. Dies war schon bei den Römern gebräuchlich; in Frankreich früher gar allgemein, in Deutschland findet es sich im 16. u. 17. Jahrh. bes. häufig bei geistlichen Fürsten u. Städten; in Rußland wurden die alten Reichs- u. Albertusthaler 1655 mit dem Georgenstempel in der Noth zu Rubeln gestempelt; in neuerer Zeit wurden in Spanien die Silbermünzen vom König Joseph meist mit einem S. versehen, am häufigsten kommt es aber bei brasilianischen Kupferscheidemünzen vor, welche öfteren Reductionen unterworfen wurden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 758.
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