Rubel

[415] Rubel (vom russischen Rubleno), so v.w. Abschnitt, weil die Stücke aus dem Silber gehauen wurden, russische Silbermünze, schon 1321, anfänglich länglich, 3 Zoll lang, Zoll breit, u. wurden unter Alexei um 1655 zuerst von Thalergröße mit dem Moskauischen Wappen ausgeprägt; die kupfernen, von gleicher Schwere mit den silbernen, gingen nach siebenjährigem Gebrauch ganz ein. Peter I. richtete sie 1704 nach dem deutschen Reichsthaler ein, wonach sie 13löthig, 2 Loth schwer u. 13/8 Thlr. werth waren; seit 1742 waren sie 12löthig u. 11/6 Thlr. werth; seit 1764 wurden sie an Schrot bis auf 11/12 Thlr. verringert; Paul I. ließ 1796 R., 6 Stück auf die 13 Loth 16 Gr. seine Mark, ausprägen, welche sehr bald verschwanden, u. man mußte wieder zu dem Münzfuß von 1764 zurückkehren. Nach der neusten Münzverordnung vom 20. Juni 1810 sollen 100 R. (officiell Silberrubel genannt) 5 Pfund 6 Solotnik Silber im Feingehalt von 83,33 Solotnik wiegen, so daß 12,994 R. auf die Vereinsmark sein Silber (233,85 Grammes) gehen, doch stellt sich erfahrungsmäßig heraus, daß wegen des gesetzlich gestatteten Remediums 13 R. auf die Mark kommen, also 1 R. = 1 Thlr. 2 Sgr. 3,9 Pf. preuß.; getheilt ist der R. in 100 Kopeken. Es gibt Silbermünzen von 1/1, 1/2, 1/4, 1/5, 1/10 u. 1/20 R. u. Goldmünzen von 5 R.; Goldrubel wurden 1750 unter Elisabeth geprägt; ganz verschieden davon sind die Papierrubel, von welchen 31/2 auf 1 R. Silber gehen; vgl. Rußland (Geogr).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 415.
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