Stolpen

[869] Stolpen, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Dresden, mit (1861) 12,798 Ew.; 2) (ehedem Jokrim genannt), Amtsstadt darin am Fuße eines 1070 Fuß ü. M. hohen Basaltberges; königliche Stammschäferei, zwei Buchdruckereien, Weberei; 1350 Ew. Auf dem Berge die Ruine der alten Burg S. mit tiefem Felsenbrunnen, einst zeitweilige Residenz der Meißner Bischöfe, denen S. seit 1218 gehörte, später bis ins Jahr 1780 Festung u. Staatsgefängniß. 1631 wurde S. von den Kroaten u. 1639 von Bauer eingeäschert. Am 3. September 1756 besetzten preußische Husaren unter Oberst von Warnery das von Militär verlassene Schloß, welches die erste Kriegsscene des Siebenjährigen Krieges war. Hier lebte die Gräfin Cosel, die Geliebte August's des Starken, von 1716–65, wo sie starb. Am 2. Juni 1856 brannten 34 Scheunen nieder.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 869.
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