Sususprache

[113] Sususprache, die Sprache der Susu (s.d.) in Afrika, mit dem Bambara u. Mandingo (s.d.) verwandt, hat eine bes. durch Gutturale schwierige Aussprache. Die Substantivhaben kein grammatisches Genus, die Casus werden durch die hinten angehängten Partikeln hha, für den Genitiv, be für den Dativ, ra für den Accusativ, ó für den Vocativ u. ma für den Ablativ bezeichnet, der Pluralis gewöhnlich durch e. Die Adjectiva sind indeclinabel; sie stehen immer hinter dem Substantivum; der Comparativ wird durch die Partikeln pisa od. dangu ausgedrückt, Die Zahlwörter sind: 1 kiring, 2 firing, 3 schukung, 4 naam, 5 schuli, 6 scheni, 7 schulifiring, 8 schulimaschukung, 9 schulimanaani, 10 fu. Die persönlichen Pronomina em ich, e du, a er, muku wir, wo ihr, e sie, bilden ihre Possessiva durch die Genitivendung hha, z.B. emhha mein etc. Das Verbum hat neun Formen, um die verschiedenen Tempora auszudrücken; im Präsens wird ma angehängt, im Präteritum compositum banta vorgesetzt; das erzählende Präteritum ist ohne besonderes Zeichen, das Imperfectum setzt vor das Präsens, das Plusquamperfectum vor die Wurzel od. nū banta vor das Präsens, das Futurum setzt fama vor die Wurzel. Der Imperativ wird durch e hha, du mußt, ausgedrückt, der Conjunctiv durch ein angehängtes fe ra, ein anderer Conjunctiv wird durch das Hülfsverbum fāta, können, gebildet. Das Passivum wird durch Umschreibung mit dem Hülfsverbum lu, sein, gegeben. Von Verbis werden Substantiva durch Anhängung der Sylbe fe gebildet, z.B. tu sterben, tute Tod. Das angehängte muhheë bildet Abstracta u. Adjectiva, lokha bezeichnet die Zeit, ire den Ort, z.B. kongdiē she ire, Gerichtsplatz, kongdiē she lokha, Gerichtstag. Der Anfang des Vaterunsers lautet: Mukuhha tafe nahhán na araiani kuë ehha hhili hha lū hhadūsa ra, d.h. Unser Vater, welcher dort Himmel in, dein Name muß sein heilig. Grammatik u. Wörterbuch, Edinb. 1802.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 113.
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