Theāno

[447] Theāno, 1) Gemahlin des Metapontos, s.u. Melanippe 1). 2) Tochter des Kisseus, Gemahlin des Antenor; war zur Zeit des Trojanischen Krieges Priesterin der Athene in Troja u. überlieferte dem Antenor das Palladium. 3) Th. die Ältere, Kretenserin, Tochter des Pythonax od. des Brontinos aus Croton, Gattin des Pythagoras. Nach dessen Tode soll sie die von demselben gestiste Schule mit Hülfe ihrer beiden Söhne Telauges u. Mnesarchos fortgesetzt u. später sich zum zweiten Male mit Aristäos aus Croton vermählt haben. Sie war die erste Frau unter den Griechinnen, welche sich mit der Philosophie beschäftigte. Von ihren Schriften ist nichts übrig, unecht ist das Fragment aus dem Buch Περὶ εὐσεβείας bei Stobäos u. drei Briefe, letztere stehen in A. Manutius' Epistolae diversorum philosophorum, Rom 1499, Genf 1606, Fol.; in Gale's Opuscula mythologica, Amsterd. 1688; in Wolfs Mulierum, quae oratione prosa usae sunt, fragmenta et elogia, Hamb. 1799; Orelli, Collectio epistolarum graec., 1. Thl., Lpz. 1815; einzeln herausgegeben von H. A. Grimm, Die Briefe u. Sittensprüche der Th., Duisb. 1791. 4) Th. die Jüngere, so v.w. Damno 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 447.
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