Theopompos

[490] Theopompos, 1) im 8. Jahrh. v. Chr. König von Sparta, Enkel des Charilaos; führte die Ephoren in Sparta ein u. vollendete die Unterwerfung Messeniens, s. Lakonika S. 38. 2) Th., ein atheniensischer Lustspieldichter, Zeitgenosse des Aristophanes; von seinen Stücken sind nur noch wenige Fragmente übrig. 3) Th., griechischer Geschichtsschreiber aus Chios, Sohn des Damasistratos, geb. um 380 v. Chr., Schüler des Isokrates in Athen, lebte erst als Sachwalter in mehren griechischen Städten u. wendete sich dann der Historiographie zu. Als Aristokrat seinen Gegnern verhaßt, verließ er Chios u. ging nach Alexandria, wo ihn aber der König Ptolemäos nicht freundlich aufnahm. Wegen seiner Strenge u. Wahrheitsliebe haben ihn Spätere als schmähsüchtig dargestellt. Er machte einen Auszug aus Herodot u. schr.: Ηλληνικά od. Φιλιππικά (die Geschichte Griechenlands zur Zeit des Königs Philipp von Macedonien); Fragmente daraus gesammelt von Wichers, Leyd. 1829, Theiß, Nordhausen 1637, u. Müller im 1. Bd. der Historicorum graec. fragmenta, Par. 1841. Vgl. Aschbach, De Theopompo Chio, Frankf. 1823; Pflugk, De Theopompi vita et scriptis, Berl. 1827; Theiß, De Theopompi vita et scriptis, Halle 1831.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 490.
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