Thilo

[528] Thilo, 1) Valentin, geb. 19. April 1607 in Königsberg, studirte daselbst, machte dann eine Reise nach Holland u. wurde 1643 Professor der Redekunst u. königlich polnischer Geheimsecretär in seiner Vaterstadt, wo er 27. Juli 1662 starb; er gehörte zum Königsberger Dichterbund u. hat mehre Kirchenlieder gedichtet, u.a. Mit Ernst o Menschenkinder. 2) Johann Karl, geb. 28. Nov. 1794 in Langensalze, studirte seit 1809 in Schulpforta, seit 1814 in Leipzig u. Halle Philologie u. Theologie, wurde 1817 in Halle Collaborator an der Lateinischen Schule des Waisenhauses, dann Lehrer am Pädagogium, las seit 1819 Collegia u. reiste 1820 mit Gesenius nach Frankreich u. England; er wurde 1822 Professor der Theologie, dirigirte seit 1830 eine Zeitlang mit dem jüngern Niemeyer die Franksche Stiftung, wurde 1833 Consistorialrath u. st. 17. Mai 1853 in Halle. Er schr.: De coelo empyreo, Halle 1839 f., 3 Abth.; Kritisches Sendschreiben an Augusti über die Schriften des Eusebius von Alexandrien u. Eusebius von Emesa, ebd. 1832; gab heraus Knapps (seines Schwiegervaters) Vorlesungen über die christliche Glaubenslehre, Halle 1827, 2 Bde., 2. A. 1836; Acta Thomae, 1823; Codex apocryphus Novi Testamenti, Lpz. 1832; Acta apostolorum Petri et Pauli, 1838; Acta apost. Andreae et Matthaei, 1846; Fragmenta actuum S. Joannis, 1847; Athanasii opera dogmatica sel., Lpz. 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 528.
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