Gesenius

[288] Gesenius, 1) Justus, geb. 6. Juli 1601 zu Eßdeck im Hannöverschen studirte seit 1618 in Helmstedt u. Jena Theologie, wurde 1629 Pfarrer in Braunschweig, 1636 Hofprediger u. Consistorialassessor in Hildesheim u. st. 18. Sept. 1671 als Consistorialrath u. Generalsuperintendent in Hannover. Er schr.: Passionspredigten, Hannov. 1660; Trostpredigten, ebd. 1661, u. als Timotheus Fridlibius: Warum willst du nicht katholisch werden, wie deine Vorfahren waren? (auf Veranlassung des Übertrittes des Herzogs Johann Friedrich zum Katholicismus), Hannov. 1669–1672, 4 Thle. Er hat mehrere geistliche Lieder gedichtet, u. sein mit Denike 1647 herausgegebenes Gesangbuch (3. Aufl. 1650) ist die Grundlage zu dem nachmaligen Hannöverschen Gesangbuche geworden. 2) Friedr. Heinr. Wilh., geb. 3. Febr. 1785 in Nordhausen; war erst Lehrer am Pädagogium in Halberstadt, wurde dann Privatdocent in Göttingen, 1809 Professor am Gymnasium in Heiligenstadt, seit 1810 Professor der Theologie in Halle; er reiste mit Thilo 1820 nach Paris u. Oxford u. starb das. 23. Oct. 1842. Er hat sich namentlich um die Semitische Sprachforschung (bes. um die hebräische [288] Grammatik u. Lexikographie) große Verdienste erworben u. schr.: Hebräische Grammatik, Halle 1813, 18. Aufl. von Rödiger, 1857 (französisch von Cellerier, Genf 1821, englisch von M. Stuart, Andover 1821); Hebräisches Lesebuch, ebd. 1814, 9. Aufl. von Heiligstedt, ebd. 1858; Versuche über die Maltesische Sprache, Lpz. 1810; Hebräisch-deutsches Handwörterbuch, ebd. 1810–12, 2 Thle.; Hebräisch-chaldäisches Handwörterbuch, 1815, 5. Aufl. 1857, lateinisch 1833, 2. Aufl. von Hoffmann, 1847; Thesaurus philol. crit. linguae hebr. et chald., Lpz. 1827–53, 3 Bde., fortgesetzt von Rödiger; Geschichte der Hebräischen Sprachen. Schrift, ebd. 1815; De pentateuchi samaritani origine etc., Halle 1815; Ausführliches grammatisches u. kritisches Lehrgebäude der Hebräischen Sprache, Lpz. 1817, 2 Thle.; De inscriptione phoeniciograeca in Cyrenaica reperta, Halle. 1824; De Bar Alio et Bar Bahaludo, Lpz. 1834–39, 2 Thle.; Jesaias, mit Commentar, ebd. 1820, 3 Thle., 2. Aufl. 1829; Burkhardts Reisen, aus dem Englischen, Weim. 1823–24, 2 Bde.; gab heraus: Anecdota orientalia, Fasc. I., Lpz. 1824; Paläographische Studien über phönizische u. punische Schrift, ebd. 1835; Scripturae linguae que phoeniciae monumenta, ebd. 1837, 3 Thle. Vgl. Zur Erinnerung an G., Berl. 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 288-289.
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