Tribometer

[800] Tribometer (v. gr.), Frictions- od. Reibungsmesser, von Muschenbroek erfunden, von Coulomb u. Morin verbessert, besteht aus einem festen, horizontalen Tisch, auf welchem zwei den Tisch beiderseits etwas überragende Holzstücke od. Leisten so befestigt sind, daß sie eine Schienenbahn bilden. An den Enden dieser Bahn sind verticale Rollen angebracht. Auf diese Bahn wird eine viereckige, gut geglättete Bohle so gelegt, daß ihre Oberfläche genau horizontal ist. Auf diese kommt eine Schleife zu liegen, welche zu ihrer Vor- u. Rückwärtsbeugung mit Haken versehen ist. Von denselben gehen Faden aus, welche über die Rollen geführt u. am anderen Ende mit Schalen zur Aufnahme von Gewichten versehen sind. Behufs der Reibungsversuche hat man so viel Bohlen u. so viel Schleifen nöthig, als man Materiale untersuchen will. Man ändert diese Versuche verschiedentlich ab, läßt sie mit verschiedener Geschwindigkeit, bei durch Einschmieren verminderter Friction etc. vor sich gehen u. bestimmt dabei jedesmal den Reibungsexponenten (od. Reibungscoefficienten), s.u. Friction S. 714. Morins Verbesserung des Apparates u. der Versuchsmethode besteht bes. darin, daß er nicht blos die Kraft unmittelbar mißt, bei welcher die Reibung eben überwunden wird, sondern bei einem größeren auf die Wagschale gebrachten Übergewicht die dadurch hervorgerufene Beschleunigung beobachtet. Zu diesem Zwecke ist an der Achse der Rolle eine mit Papier überzogene Scheibe, auf welche ein durch ein Uhrwerk in gleichmäßige Kreisbewegung versetzter Zeichenstift eine von der Beschleunigung abhängige Figur verzeichnet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 800.
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