Verplatinen

[507] Verplatinen, einen metallenen Gegenstand mit Platin überziehen. A) Auf trockenem Wege lassen sich Metalle mit Platin gerade so, wie mit Silber u. Gold (s. Versilbern A) a) plattiren. B) Auf nassem Wege kann man durch den Platinsud, durch Anreiben u. durch Contact verplatinen. a) Stahl u. Eisen überziehen sich in einer Lösung von Platinchlorid in Äther od. besser von Elayl-Platinchlorid (durch langes Kochen einer alkoholischen Lösung von Platinchlorid erhalten) mit einer glänzenden Platinschicht; b) Kupfer, Messing, Neusilber, Stahl, Argentan verplatinen sich in folgender 50° warmen Lösung: 1 Thl. Platin löst man in 2 Thln. Salzsäure (1,113 spec. Gew.) u. 1 Thl. Salpetersäure (1,312 spec. Gew.) auf, setzt zu der siedenden Lösung so viel Lösung von kohlensaurem Natron, daß die Flüssigkeit schwach alkalisch wird u. sich etwas trübt, u. verdünnt endlich mit dem sechsfachen Volumen Wasser. Die Gegenstände müssen nach dem Herausnehmen gleich gespült u. mit weichem Leder gerieben werden. Für dieselben Metalle ist auch eine siedende Lösung von 8 Thln. Salmiak u. 1 Thl. Platinsalmiak in 40 Thln. Wasser zu empfehlen. Der Niederschlag erfolgt in einigen Secunden u. ist glänzend, c) Durch Anreiben der polirten Metalle mit einem feuchten Gemenge aus gleichen Theilen Platinsalmiak u. gereinigtem Weinstein erhält man auch einen glatten Überzug. d) Kupfer u. Messing werden in Berührung mit Zink in einer Lösung von 1 Thl. Platinchlorid u. 20 Thln. Kochsalz nebst etwas Natronlauge in 100 Thln. Wasser stark verplatint. C) Das galvanische V. mit Beihülfe einer Batterie, indem als positiver Pol ein Platinblech dient, geschieht in folgenden Bädern: a) eine Lösung von Platinsalmiak in kochendem Wasser, zu welcher man nach dem Erkalten etwas Ammoniak setzt; b) 2 Unzen phosphorsaures Natron u. 1 Unze pyrophosphorsaures Natron löst man in 1/4 Liter Wasser, setzt diese Lösung zu dem Gemisch von 1/2 Unze trockenem Platinchlorid, 1 Unze phosphorsaurem Ammoniak u. 8 Unzen Wasser u. kocht die Flüssigkeit 4 Stunden lang, bis sie stark sauer geworden ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 507.
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